Mit den Mitteln des klassischen Tanzes erzählt „Schwanensee“ die Geschichte von Prinz Siegfried und seiner Liebe zu der verzauberten Prinzessin Odette, die in Schwanengestalt gefangen ist. Bald Schwan bald Mensch ist es ihre Bestimmung, Gegenstand der Phantasien des unglücklichen Prinzen zu sein. In der Interpretation von Patrice Bart ist es Siegfrieds Mutter, die ihren Sohn abgöttisch liebt und alle Fäden seines Schicksals in der Hand hält. Ohne Skrupel manipuliert sie seinen Freund Benno und benutzt Premierminister Rotbart als Erfüllungsgehilfen. In Anlehnung an die Epoche der Romanows im russischen Zarenreich macht sich in dieser Inszenierung eine beklemmende Untergangsstimmung breit, die von der unguten Mischung aus emotionaler Kälte und Dekadenz geprägt ist. Zuflucht findet der junge Prinz in der Begegnung mit den Schwänen.
Zum Mythos geworden ist „Schwanensee“ aber auch wegen der Musik von Peter I. Tschaikowsky, der den gegensätzlichen Stimmungen ihren unverwechselbaren Klang verleiht: Sei es die Sehnsucht, die Prinz Siegfried und Odette zueinander finden lässt, oder der trügerische Glanz der Ballszenen, in denen der ganze Hofstaat wie im Rausch der verführerischen Odile verfällt, die als Doppelgängerin Odettes den Prinzen zu dem tragischen Schwur verleitet, mit dem er seine aufrichtige Liebe verrät.
Choreographie | Inszenierung | Patrice Bart |
Bühnenbild | Kostüme | Luisa Spinatelli |
Dramaturgie | Christiane Theobald |
Musikalische Leitung | Paul Connelly |
Mit | Staatskapelle Berlin |