Wiederaufnahme (in neuer Version)
Ein Tonstudio. Eine Schauspielerin und ein Regisseur arbeiten an dem filmischen Essay »Rückkehr nach Reims«–die Adaption eines Buchs des französischen Soziologen Didier Eribon. Protagonist des Films ist der Autor selbst, der sich zu einer Art Erinnerungsreise aufmacht. In einer Mischung aus persönlichem Bekenntnis und soziologischer Analyse berichtet Eribon von der Wiederbegegnung mit seiner Heimatstadt und seiner Familie, die er seit seiner Karriere als Intellektueller in Paris jahrzehntelang nicht mehr gesehen hat, nicht sehen wollte. Die Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit stößt ihn auf die blinden Flecke der gesellschaftlichen Gegenwart: die Exklusionsmechanismen eines Bürgertums, dem er inzwischen selbst angehört, und einer einst kommunistischen Arbeiterklasse, die, vergessen und ohne Repräsentation, den Rechtspopulisten des Front National in die Arme läuft. Wie konnte es dazu kommen? Was ist der Anteil der Linken daran, was sein eigener als Intellektueller, der seine Herkunft verleugnet? Welchen Ausweg gibt es? Fragen, denen Eribon nachgeht, während er sich auf die Spurensuche in Reims begibt. Fragen aber auch, die den Regisseur und die Schauspielerin beim Fertigstellen des Films nicht loslassen.
Thomas Ostermeiers Inszenierung »Rückkehr nach Reims« wurde 2018 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Nun ist sie, in überarbeiteter Form und neuer Besetzung, wieder an der Schaubühne zu sehen.
Regie | Thomas Ostermeier |
Bühne und Kostüme | Nina Wetzel |
Film | Sébastien Dupouey Thomas Ostermeier |
Kamera | Markus Lenz Sébastien Dupouey |
Ton | Peter Carstens |
Musik | Nils Ostendorf |
Sounddesign | Jochen Jezussek |
Dramaturgie | Florian Borchmeyer Maja Zade |
Licht | Erich Schneider |
Mit | Isabelle Redfern Christian Tschirner |