Bei einem Besuch in London wegen dortiger Aufführungen seiner Werke „La Bohème“ und „Tosca“ erlebte Puccini das Broadway-Stück „Madame Butterfly“ des Amerikaners David Belasco und
war von der tragischen Liebesgeschichte der kleinen japanischen Geisha und ihrer „Ehe auf Zeit“ mit einem Leutnant der US-Marine so erschüttert, daß er sich sofort um die Rechte bemühte. „Puccini war unter den Ehrengästen und kam zu mir hinter die Bühne, um mich zu bitten, ich möge ihn das Stück als Libretto benutzen lassen. Ich sagte sofort zu, er könne damit machen, was er wolle und wie er wolle“, erinnerte sich Belasco später in seiner Autobiographie.
Bei der Umformung zur Oper gelang es Puccini und seinen bewährten Librettisten Illica und Giacosa, den oberflächlichen Reißer in eine tief berührende Tragödie zu verwandeln. Doch trotz Puccinis melodiensatter Partitur gelang der Werk sein Siegeszug um die Welt erst im zweiten Anlauf, nach Kürzungen und Überarbeitungen. Die Uraufführung am 17. Februar 1904 in der Mailänder Scala endete in einem offenbar von Puccinis Rivalen inszenierten Skandal. Erst die Premiere der zweiten Fassung in Brescia am 28. Mai 1904 sicherte den Welterfolg: Bis zum heutigen Tag zählt „Madame Butterfly“ zu den meistgespielten Opern der Musikgeschichte.
Spieldauer:2:35 h
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Inszenierung | Eike Gramss 1991 |
Musikalische Leitung | Carlo Montanaro |