„Ein Himmel voller Fliegen, Heuschrecken, Wespen, Käfer und Mücken. Trilliarden
Herzen und noch mehr Flügel. Mächtige, majestätische Schwärme fanden sich über seinem Kopf zusammen. Und sie alle waren miteinander verbunden. An jedem Körper hing ein Faden, dünn wie die Fäden eines Spinnennetzes.
Unendlich viele, die zu einem Seil zusammenliefen. Und als die Schwärme über ihm standen, sprang Saam vom Dach, ergriff das Seil und flog davon wie der kleine Prinz.“
Berlin. Neukölln. Saam und Nima. Zwei Brüder. Mit ihrem Vater fliehen sie nach der Hinrichtung der Mutter vor den Wirrnissen der Iranischen Revolution nach Deutschland. Wie ankommen in der neuen Gesellschaft? Wie das Vergangene hinter sich lassen und wie einen Platz zwischen all den Glücksuchenden der Straße finden, die genauso verloren sind wie man selbst? Während Saam versucht die Rolle des Familienoberhaupts auszufüllen und sich in der Welt der Dealer und Kleinkriminellen zu behaupten, versucht Nima einen bürgerlichen Lebensentwurf zwischen Skaterplatz und Familienessen mit Freundin im Vorstadtidyll. Eine Geschichte über Freundschaft und Familie und den Versuch, trotz der ständigen Präsenz von Gewalt auf der Straße korrekt zu bleiben.
Nach „Streulicht“ und „Dschinns“ widmet sich Hausregisseur Nurkan Erpulat
erneut einem starken Gegenwartsroman. Mit einem reinen Männerensemble
bringt Erpulat dieses wuchtige literarische Debüt mit seinem unverwechselbaren
Sound auf die Bühne.
Regie | Nurkan Erpulat |
Bühne | Magda Willi |
Kostüme | Dennis Ennen |
Musik | Michael Haves |
Licht | Ernst Schiessl |
Choreographie | Modjgan Hahemian |
Dramaturgie | Johannes Kirsten Holger Kuhla |