aus den Jahren 1924 - 1933
nach dem Roman „Vom Frühling und von der Einsamkeit“
„Aber keine Zeitung meldet mehr so etwas, keine Polizei gibt es als Nachricht weiter – es ist der Bürgerkrieg als Gewohnheit.“
Schillernde Nachtgestalten, der schnöde §218, zwingender Gattenmord, ernüchternde Emigrantenschicksale und Wohnungsnot – kurz: die allgemeine große Hilflosigkeit der Jahre 1924 bis 1933 wird am Berliner Gericht verhandelt. Greifbar ist aber auch der Siegeszug der „völkischen Idyllen“, sprich die Infiltrierung der Justiz durch die Nationalsozialisten.
Mitten im Gerichtssaal sitzt die aus Berlin stammende jüdische Journalistin und Schriftstellerin Gabriele Tergit, beobachtet und berichtet. Und die ganze Stadt verfolgt gespannt ihre luziden „Skizzen aus den Gerichtssälen“ in „Berliner Tagblatt“ oder „Die Weltbühne“.
Flankiert von Gitarrenmusik und filmischen Alltagszenen der Weimarer Republik entführen uns die Tragödien um Reinheit, Klatsch und Schutzlosigkeit in eine Zeit, die so fern vielleicht gar nicht ist. Eine szenische Lesung mit Musik!
Regie |Textfassung | Melanie Schmidli |
Musikalische Leitung | Martino Dessi |
Visuals | Gerald Koll |
Kostümbild | Tatjana Hajdukova |
Bühnenbildassistenz | Klara Rentsch; |
Mit | Sarah Hostettler (Spiel Gesang) und Martino Dessi (Gitarre) |