0
Service & Beratung: (030) 86009351
Kulturvolk Magazin
Die Dreigroschenoper © JR Berliner Ensemble
bis 21. Jan 2025

Die Dreigroschenoper

Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
Bertolt Brecht / Kurt Weill unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann

nach John Gays „Beggar´s Opera“

 

Mit ihren legendären Songs und einer ebenso unverschämt wie klug im Hinblick auf Sozialkritik umgearbeiteten, im Kern trivialen Geschichte um Liebe, Verrat, Geschäft und Moral wurde die 1928 an diesem Theater uraufgeführte „Dreigroschenoper“ über Nacht zu einem weltweiten Überraschungshit. „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“, lauten die berühmten Zeilen – doch wer im Wohlstand lebt, lebt zwar angenehm, ist aber noch lange nicht gut. So haben Mackie Messer, Peachum und Co notgedrungen vor allem ihren eigenen materiellen Vorteil im Blick und betreiben einen erheblichen theatralen Aufwand, um ihn ohne Skrupel durchzusetzen und gleichzeitig genau das zu verschleiern oder gar zu beschönigen. Denn wer wäre nicht gern gut?

 

In Barrie Koskys Lesart wird die „Dreigroschenoper“ zu einer Großstadtballade über Menschen, die in einer funktionalen, nüchternen Welt ihr Glück suchen. Das würde zunächst damit beginnen, dass man nicht ständig befürchten muss, übervorteilt zu werden oder zu kurz zu kommen. Doch eben das ist in der Welt, die Brecht beschreibt, nicht der Fall. Im Gegenteil. Die Angst vor dem Absturz lauert im System, das keine Regeln, sondern nur Gewinner:innen oder Verlierer:innen kennt: Zerrspiegel des totalen Kapitalismus. So sind es bei Brecht nicht menschliche Untugenden, die gesellschaftliche Missstände erzeugen, sondern umgekehrt. Um daraus jedoch entsprechende Schlüsse zu ziehen und an den Verhältnissen grundsätzlich etwas zu ändern, sind die Figuren zu sehr damit beschäftigt, anderen und sich selbst etwas vorzuspielen.

Brecht gelingt das Kunststück, über soziale Kälte zu erzählen, ohne die Figuren herzlos erscheinen zu lassen. Ihr Verlangen nach Sicherheit, Nähe und Verbindlichkeit bleibt vor allem dadurch präsent, dass es sich nicht erfüllt – und durch die unvergessliche Musik von Kurt Weill.

 

Besetzung
Regie Barrie Kosky
2021
Musikalische Leitung Adam Benzwi
Bühne Rebecca Ringst
Kostüme Dinah Ehm
Dramaturgie Sibylle Baschung
Mit Laura Balzer
Constanze Becker
Nico Holonics
Bettina Hoppe
Cynthia Micas
Tilo Nest u.a.

Jetzt zugreifen!

Verwendung von Cookies

Zur Bereitstellung des Internetangebots verwenden wir Cookies.

Bitte legen Sie fest, welche Cookies Sie zulassen möchten.

Diese Cookies sind für das Ausführen der spezifischen Funktionen der Webseite notwendig und können nicht abgewählt werden. Diese Cookies dienen nicht zum Tracking.

Funktionale Cookies dienen dazu, Ihnen externe Inhalte anzuzeigen.

Diese Cookies helfen uns zu verstehen wie unsere Webseite genutzt wird. Dadurch können wir unsere Leistung für Sie verbessern. Zudem werden externe Anwendungen (z.B. Google Maps) mit Ihrem Standort zur einfachen Navigation beliefert.

  • Bitte anklicken!