Uraufführung
Katja Brunner, erfolgreichste Gegenwartsdramatikerin der Schweiz, setzt William Shakespeares Gender-Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ eine sprachkritische Erzählung aus der Perspektive von Frauen und den von den Spuren männlicher Gewalt Betroffenen entgegen. Den „misogynen Humor” Shakespeares verknüpft sie mit realen Formen patriarchaler Machtausübung und reanimiert das alte Spiel von Liebe, Macht und Geschlecht. In einem vielstimmigen Chor offenbart sich ein Panoptikum der Alpträume, ein Gesellschaftspanorama der Gewalt, das sich in Druckwellen von Worten und einer explosiven Sprache entlädt. Einer Sprache gegen das Sterben. In assoziativen Bildlandschaften zerschreibt sie lustvoll populäre Ikonografien des Weiblichen, Männerfantasien, die ewigen Märchen von Geschlechterrollen und romantische Liebeslügen - und führt hinab zum blutigen Grund unserer Gesellschaft. Ein Widerspenstigmachen der Zahmen. Eine poetische Kampfansage für ein anderes Morgen.
Regie | Pınar Karabulut |
Bühne | Michela Flück |
Kostüme | Claudia Irro |
Musik | Daniel Murena |
Video | Susanne Steinmassl |
Dramaturgie | Daniel Richter |