Prominenz am unbekannten Ort
Treffpunkt: Bushaltestelle Westfälische Straße/Ecke Joachim-Friedrich-Straße
Der Hochmeisterplatz in Berlin-Wilmersdorf ist kaum bekannt. Dabei liegt der Ort mit der markanten, unübersehbaren Backsteinkirche, nur knapp 150 Meter vom Kurfürstendamm entfernt. Man muss nur die Seitenstraßen, die Namen Brandenburger Kurfürsten tragen, entlang gehen, um dorthin zu gelangen. Und damit auch in einen Kiez, der nicht nur architektonisch einiges zu erzählen hat. Erich Mendelsohn baute nur ein paar Schritte vom Hochmeisterplatz entfernt, zwischen 1925 und 1931 den berühmten WOGA-Komplex – mit Tennisplätzen im Innenhof. Heute ein verwunschener Ort, nach dem Investoren immer wieder ihre Finger austrecken, um dort Eigentumswohnungen zu bauen.
1910 wird die Hochmeisterkirche geweiht, die übrigens in ihrer langen Geschichte ein paar Mal den Altarraum umgestaltet bekam – nicht nur bedingt durch Kriegsschäden.
In den Nebenstraßen wohnte Prominenz. In der Cicerostraße 14 zum Beispiel Friedrich Hollaender, der 1933 aus diesem Haus vor dem NS-Regime fliehen musste. Gleich um die Ecke, in der Nestor-/Ecke Paulsborner Straße lebte Vladimir Nabokov, der russische Schriftsteller, der das Wohnhaus in einem seiner Romane mit den Worten beschrieb: „(…) das Haus, in dem Fjodor wohnte, war ein Eckhaus und ragte vor wie ein riesiges rotes Schiff, das an seinem Bug ein komplexes Turmgebilde trug (…)“.
Und was hat es mit der welligen Wiese am Hochmeisterplatz auf sich?