Deutsch von Alexander Nitzberg
Eines Nachts trifft Goljadkin auf einen Fremden, der ihm sehr bekannt vorkommt: Er ist sein Doppelgänger. Als ihm dieser am nächsten Tag als neuer Sitznachbar im Büro zugeteilt wird, erkennt außer ihm keiner die Ähnlichkeit. Vielmehr ist es so, dass sich der Doppelgänger sofort einer Beliebtheit bei Kollegen und Vorgesetzten erfreut, von der Goljadkin jahrelang geträumt hat. Die Angst, von seiner Kopie ersetzt zu werden, frisst sich Tag für Tag tiefer in seine Gedanken. Seine Identität verwischt immer mehr – Ist er Goljadkin oder der Andere? – bis einer der beiden in die Psychiatrie gebracht wird. Das Original oder die Nachahmung?
Clemens Mädge stellt in seiner Bühnenfassung das „ungenügende“ Individuum und gekränkten Narzissmus ins Zentrum. Besonders in unserer durchdigitalisierten Welt haben wir die Möglichkeit, andere Versionen unseres Selbst zu erzeugen. Aber wann wird die Jagd auf unser „besseres“ Ich zu einer Flucht vor uns selbst?
Bühnenfassung | Clemens Mädge |
Regie | Kathrin Mayr |
Mit | Magdalene Artelt Marie-Thérèse Fontheim und Friederike Ziegler |