Musik aus der Streitschen Stiftung
Werke von Giovanni Rovetta, Chiara Margarita Cozzolani, Johann Crüger u.a.
Ganz Europa schaute um 1700 auf die Musik in Venedig. Das spürte wohl auch Sigismund Streit (1687-1775), der als ehemaliger Schüler des Grauen
Klosters in Berlin als Kaufmann in Venedig zu Wohlstand kam. Er vermachte sein Vermögen und seinen Besitz in zwei Schenkungen 1752 und 1760 seiner ehemaligen Schule in Berlin. Neben Gemälden und Büchern umfasste die Stiftung eine bedeutende Notensammlung. Üblicherweise beschäftigte man sich im 18. Jahrhundert nur mit zeitgenössischer Musik – ungewöhnlicherweise bestand seine Musikaliensammlung fast ausschließlich aus Werken italienischer
Komponisten der Zeit von ca. 1550-1650. Im zweiten Weltkrieg verbrannte die Musikaliensammlung fast komplett, sodass für das Konzert in zahlreichen internationalen Bibliotheken nach weiteren Abschriften oder Drucken der verlorenen Noten recherchiert werden musste.
Im Konzert stellt Berlin Baroque zusammen mit acht Gesangssolisten und dem Monteverdi-Chor Berlin einen Querschnitt aus der Sammlung vor. Den Abschluss des Konzerts bildet ein groß besetztes Magnificat des Hauskomponisten des Grauen Klosters, Johann Crüger (1598-1662).
Vermutlich hat Streit dessen Musik in seiner Schulzeit kennengelernt und vielleicht dadurch den Anstoß erhalten, dem Grauen Kloster Musik derselben Epoche aus Italien zu schenken.
Leitung | Gerhard Oppelt |
Solisten | Marie Luise Werneburg (Sopran) Magdalena Podkocielna (Sopran) Bernadette Beckermann (Alt) Susanne Langner (Alt) Valdemar Villadsen (Tenor) Tiago Oliveira (Tenor) Jörg Gottschick (Bass) Wolf Matthias Friedrich (Bass) |
Mit | Cantores minores Monteverdi-Chor Berlin Berlin Baroque |