Der Nil trocknet aus, in der Ferne drohen römische Heere und obendrein kündigt sich ein Aufstand in den eigenen Reihen an: Cleopatra hat alle Hände voll zu tun und ist noch dazu schlecht gelaunt. Dabei wünscht das schöne Staatsoberhaupt doch nur einen „kleinen ägyptischen Flirt“! So macht sie statt des syrischen Prinzen Beladonis mit seiner „kleinen Liebesflöte“ prompt den römischen Gesandten Silvius zu ihrem gefügigen Liebhaber. Ob internationale oder intime Beziehungen – die schönste Königin der Welt herrscht eben uneingeschränkt über alle Männer. Das Geheimnis ihrer Macht? Das sind die Perlen der Cleopatra …
Mit scharfem Witz und frechen Doppeldeutigkeiten haben Julius Brammer und Alfred Grünwald ihr Libretto für den auch in Berlin erfolgreichen Wiener Oscar Straus gespickt. Im Gewand heiter-frivoler Unterhaltung, mit Musik zwischen Cabaret, Jazz, Spätromantik und einem Schuss Wiener Walzerseligkeit sind „Die Perlen der Cleopatra“ eine pointenreiche Satire auf bürgerlichen Konservativismus und ein hellsichtiger Kommentar zum bereits heraufziehenden politischen Unheil der 1920er Jahre.
Inszenierung | Barrie Kosky 2016 |
Musikalische Leitung | Adam Benzwi |
Choreographie | Otto Pichler |
Bühnenbild | Rufus Didwiszus |
Kostüme | Victoria Behr |
Dramaturgie | Simon Berger |
Chöre | David Cavelius |
Licht | Diego Leetz |