Lessings Klassiker in einer destillierten Version auf der Suche nach der Bedeutung von Aufklärung, Toleranz, Religion heute.
Ein schneller, spielerischer Abend, der zum Nachdenken anregt.
Als Nathan von einer Geschäftsreise zurückkommt, erfährt er, dass es in seiner Abwesenheit einen Brandanschlag auf sein Haus gab und seine Tochter Recha es nur mit Hilfe eines Tempelherren aus den Flammen geschafft hat. Ein großes Glück und gleichzeitig unglaublich, einerseits weil der Tempelherr als Christ freiwillig eine Jüdin gerettet hat, andererseits weil er selbst erst kurz zuvor vom muslimischen Sultan als einziger Kreuzritter nicht hingerichtet wurde.
Auf der Suche nach diesem Tempelherrn wird Nathan bald auch mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert und es entspinnt sich eine dichte Handlung rund um die Frage nach dem Miteinander der drei monotheistischen Religionen, nach Toleranz und ihrer Brüchigkeit, nach Zugehörigkeit, Gemeinschaft, Gleichheit, die schlussendlich in der berühmten „Ringparabel“ endet.
Lessings 1779 veröffentlichtes Werk „Nathan der Weise“, das als eines der Hauptwerke der Aufklärung gilt, spielt 1192, nach der Wiedereroberung Jerusalems durch die Muslime unter Sultan Saladin (1187), zur Zeit des dritten Kreuzzuges.
Regisseur Max Radestock und sein Team überprüfen in einer destillierten Fassung den über 200 Jahre alten Stoff auf seine Heutigkeit. Wie weit ist der Gedanke der Aufklärung in den letzten 300 Jahre gekommen? Leben wir in einem toleranten, aufgeklärten Zeitalter? Und was würde Nathan zu den heutigen gesellschaftlichen Entwicklungen sagen?
Regie | Max Radestock |
Bühne | Kostüme | Clara Wanke |
Dramaturgie | Fabienne Dür |
Fassung | Max Radestock Fabienne Dür |
Mit | Victoria Findlay Anja Kunzmann Julian Trostorf Emma Zeisberger |