Libretto von Temistocle Solera
„Va, pensiero, sull ali dorate“ - „Flieg, Gedanke, auf goldenen Flügeln“ - als der Chor der Mailänder Scala am 9. März 1842 zum ersten Mal die Zeilen des Hebräerchors im dritten Akt von Giuseppe Verdis neuer Oper „Nabucco“ intonierte, schrieb er ein Stück Musikgeschichte. Der „Gefangenenchor“ avancierte sofort zur heimlichen Nationalhymne des damals noch nicht vereinigten Italien und der junge Komponist wurde zum Hoffnungsträger der Opernszene.
Seither ist das Drama um die babylonische Gefangenschaft des Volkes Israel unter König Nebukadnezar eine der bekanntesten Verdi-Opern geblieben. Keith Warner, einer der bekanntesten Regisseure der internationalen Opernszene stellte 2013 seine Annäherung an den Stoff vor: Der Brite inszenierte unter anderem „Lohengrin“ bei den Bayreuther Festspielen und den „Ring des Nibelungen“ an Covent Garden und leitete zuletzt die Oper Kopenhagen. Orientiert an der Entstehungszeit des Stückes, die durch den Umbruch von feudalen Strukturen zur bürgerlich-industriellen Gesellschaft geprägt war, stellt Warner den Gegensatz zweier Völker in den Vordergrund seiner Inszenierung: der modernen Hebräer, deren Kultur durch Schrift und ein demokratisches Bildungsideal geprägt ist, und der militaristischen Babylonier, deren Staatsverständnis auf einem autokratischen Herrschaftssystem beruht.
Inszenierung | Keith Warner 2013 |
Musikalische Leitung | Giampaolo Bisanti |
Bühne | Tilo Steffens |
Kostüme | Julia Müer |
Chöre | Jeremy Bines |
Dramaturgie | Jörg Königsdorf Chor der Deutschen Oper Berlin Orchester der Deutschen Oper Berlin |