Vom Inhalt her (nicht von der zeitlichen Entstehung) setzt Mozarts „Figaro“ gewissermaßen Rossinis „Barbier von Sevilla“ fort: Figaro hat dem Grafen Almaviva zur Ehe mit der begehrten Rosina verholfen, dem ängstlichen gehüteten Mündelkind des Dr. Bartolo. Aber die Ehe ist längst nicht mehr harmonisch, denn der Graf nutzt jede Gelegenheit zu außerehelichen Affären.
Figaro wohnt inzwischen als Kammerdiener des Grafen im Schloß und will nun ebenfalls heiraten: Susanna, die Zofe der Gräfin. Nicht alle sind von der geplanten Hochzeit begeistert: Marcellina, die ehemalige Haushälterin des Dr. Bartolo, will die Eheschließung sogar mit juristischen Mitteln verhindern, denn sie hat ein schriftliches Heiratsversprechen von Figaro für den Fall, daß dieser das ihm geliehene Geld nicht bezahlen kann. Und Figaro ist natürlich - wieder einmal - gerade nicht in der Lage, die beträchtliche Summe zurückzuerstatten.
Am Morgen der geplanten Hochzeit will Susanna ihrem Figaro endlich gestehen, wer ihr schon seit einiger Zeit eifrig nachstellt: Almaviva, Figaros Dienstherr! Der Diener nimmt den fintenreichen Kampf gegen den Feudalherrn auf ...
Daß „Die Hochzeit des Figaro“ als musikalische Umsetzung von Beaumarchais' rebellischem Drama „Der tolle Tag“ nicht überhaupt an der Klippen der Zensur scheiterte, ist von heute aus betrachtet sehr
erstaunlich. Dazu mag beigetragen haben, daß der Librettist, Lorenzo da Ponte, österreichischer Hofpoet war und dem Kaiser versichern mußte, daß alle wirklich gefährlichen Äußerungen aus der Oper verbannt bleiben würden. Mozarts Oper konnte trotz (oder wegen) des revolutionären Inhalts schon bald einen Siegeszug durch die Theater Europas antreten, der bis heute nicht aufgehört hat.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Inszenierung | Götz Friedrich 1978 |
Musikalische Leitung | Corrado Rovaris | Giulio Cilona |
Bühne | Herbert Wernicke |
Kostüme | Herbert und Ogün Wernicke |
Choreografische Mitarbeit | Rolf Warter |
Chöre | Thomas Richter Chor der Deutschen Oper Berlin Orchester der Deutschen Oper Berlin |