Text von Francesco Maria Piave nach Alexandre Dumas
Ach, Sie kennen mich nicht? Seltsam. Violetta ist mein Name, Violetta Valéry! Für gewöhnlich nennt man mich jedoch „La traviata“, die „vom rechten Wege Abgewichene“. Auf der Opernbühne bin ich seit 1853 zu Hause. Vom berühmten Teatro La Fenice in Venedig aus habe ich die Welt erobert. Dabei war mir der Erfolg keineswegs in die Wiege gelegt worden: Die Uraufführung entwickelte sich zu einem wahren Fiasko, davon musste ich mich erst einmal erholen. Aber schließlich sollte meine Karriere eine glänzende werden, auch in Berlin. Zum ersten Mal erschien ich hier im Dezember 1860, auf der Bühne der Hofoper Unter den Linden. Verkörpert hat mich damals eine gewisse Signora Brunetti (gottlob hat sie nichts mit dem allseits bekannten venezianischen Commissario zu tun). (...) In der Folgezeit hat man mich dann über viele Jahrzehnte hinweg in der weit weniger geschmeidigen Mundart der Germanen singen lassen, und verschiedentlich wurde auch der Titel meines Werkes in ein simples „Violetta“ umgewandelt - um wie viel poetischer klingt dagegen doch „La traviata“!
Inszenierung | Dieter Dorn 2015 |
Musikalische Leitung | Jérémie Rhorer |
Bühnenbild | Joanna Piestrzynska |
Kostüme | Moidele Bickel |
Dramaturgie | Katharina Winkler Staatsopernchor Staatskapelle Berlin |