„Die beiden Eheleute Quangel, zwei bedeutungslose Einzelwesen im Norden Berlins, nehmen eines Tages im Jahre 1940 den Kampf auf gegen die ungeheure Maschinerie des Nazistaates, und das Groteske geschieht: Der Elefant fühlt sich von der Maus bedroht.“
Das Vorbild für diesen Roman von Hans Fallada war das Arbeiterehepaar Otto und Anna Hampel, die für ihre Auflehnung gegen die Menschenverachtung des NSRegimes am 8. April 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Fallada erzählt hier in einer fast krimiartigen Atmosphäre von sogenannten kleinen Leuten, die in den Jahren 1940 bis 1942 Aufrufe zum Widerstand auf Karten und in Briefen verbreitet hatten, nachdem sie durch den Tod ihres Sohns an der Front ihre ursprünglich positive Haltung zu Hitler und seiner Kriegsmaschinerie restlos verlieren. Fallada schreibt im Vorwort seines Romans: „Die Geschehnisse folgen in großen Zügen Akten der Gestapo. Mancher wird finden, dass in diesem Buche reichlich viel gequält und gestorben wird. Der Verfasser gestattet sich, darauf aufmerksam zu machen, dass in diesem Buch fast ausschließlich von Menschen die Rede ist, die gegen das Hitlerregime ankämpften, von ihnen und ihren Verfolgern. In diesen Kreisen wurde in den Jahren 1940 bis 1942 und vorher und nachher ziemlich viel gestorben. Es hat dem Verfasser oft nicht gefallen, ein so düsteres Gemälde zu entwerfen, aber mehr Helligkeit hätte Lüge bedeutet.“
Auf jeden Einzelnen kommt es an - damals wie heute.
Von und mit | Anette Daugardt und Uwe Neumann |