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Kulturvolk Magazin
F_Zawrel_Thomas Aurin © Thomas Aurin
bis 14. Mai 2025

F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial ...

Deutsches Theater
Schumannstraße 13 a
10117 Berlin

Erbbiologisch und sozial minderwertig

 

Vor der Aufführung können Sie ab 19 Uhr einem Vortrag zum Thema Kindermord im „Dritten Reich. Die organisierte Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ in der Zeit des Zweiten Weltkriegs" von Prof. Thomas Beddies (Institut für Ethik in der Medizin) und einem anschließenden Gespräch beiwohnen.

 

Gastspiel Schubert Theater Wien

Nestroy-Preis Beste Off-Produktion

 

Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter nicht fähig, die Familie zu ernähren: Als Kind landet Friedrich Zawrel (1929 – 2015) erst im Heim, schließlich im Spiegelgrund, jener berüchtigten „Kinderfachabteilung“ des Deutschen Reiches in Wien, in der Euthanasiemorde an kranken und behinderten Kindern begangen wurden. Vom Anstaltsarzt Dr. Gross wird Zawrel als „erbbiologisch und sozial minderwertig“ eingestuft und mit medizinischen Experimenten gequält, doch kann er eines Tages mit der Hilfe einer Krankenschwester aus der Anstalt entkommen. Als Halbwüchsiger lebt er auf der Straße, im Nachkriegswien folgt eine Karriere als Kleinkrimineller. Diese bringt ihn wiederholt ins Gefängnis und immer wieder vor psychiatrische Gutachter, bis er eines Tages seinem ehemaligen Peiniger gegenübersitzt, der ihm einen Deal anbieten will. Doch Zawrel lässt sich nicht bestechen. Allerdings kommt es erst im Jahr 2000 zu einem Gerichtsverfahren, das wegen einer angeblichen Demenz von Gross eingestellt wird. Dieser kann sich an nichts mehr erinnern …

 

Der Figurentheaterabend von Nikolaus Habjan und Simon Meusburger entstand auf der Basis von erlebter Geschichte: Friedrich Zawrel, dieser so liebenswerte, humorvolle und resiliente Wiener, erzählte als hochbetagter Zeitzeuge bis zu seinem Tod im Jahr 2015 vor Schulklassen und bei anderen Gelegenheiten, was ihm widerfahren ist.

 

Das Ergebnis ist ein dramatisches, berührendes und theatral packendes Stück Erinnerungsarbeit. Die Inszenierung erhielt den Nestroy-Preis 2012 in der Kategorie Beste Off-Produktion und wurde bislang von Nikolaus Habjan mehr als sechshundertmal gespielt: Friedrich Zawrel, er lebt weiter in der Klappmaulpuppe von Nikolaus Habjan.

 

 

 

Besetzung
Von und mit Nikolaus Habjan
Regie Simon Meusburger
Licht Cornelia Gloth

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