Libretto von Antonio Ghislanzoni nach einem Entwurf von Auguste Mariette,
ausgearbeitet von Camille Du Locle in Zusammenarbeit mit Giuseppe Verdi.
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Aida ist Sklavin am ägyptischen Hof von Memphis. Niemand weiß, dass ihr Vater der Äthiopierkönig Amonasro ist, der sich auf einen Angriff Ägyptens vorbereitet. Als Radamès, Aidas heimlicher Geliebter, Führer des ägyptischen Heers wird, verzweifelt sie. Radamès besiegt die Äthiopier - zum Dank soll er die Pharaonentochter Amneris zur Frau erhalten. Amonasro, der als Kriegsgefangener nach Memphis gebracht wird, überredet Aida, Radamès geheime Kriegspläne zu entlocken. Für den Hochverrat erhält Radamès die Todesstrafe. Aida lässt sich mit ihm lebendig begraben.
Verdis spektakulärste Oper, 1870/71 im Auftrag des Khediven und ägyptischen Vizekönigs Ismael Pascha komponiert, erzählt von Ehrgeiz, Eifersucht, Liebe und der Unmöglichkeit, all diese Affekte mit der persönlichen Verantwortung für das Wohl der eigenen Nation in Einklang zu bringen. Die Liebe der äthiopischen Prinzessin Aida und des ägyptischen Heerführers Radamès gerät in Konflikt mit ihren eigenen Interessen und Zielen. Doch die historischen Orte, die dargestellten Personen und ihre Handlungen funktionieren in „Aida“ nicht als antike Fundstücke der archäologischen Forschung, sondern als lebendige Metaphern. Sie formulieren den krisenhaften Zustand des Individuums inmitten von konkurrierenden Machtverhältnissen, die Orientierungslosigkeit des Einzelnen im Beziehungsnetz der hektisch sich entwickelnden, vom Expansions- und Fortschrittsfieber ergriffenen europäischen Menschheit im ausgehenden 19. Jahrhundert. In „Aida“ hat Verdi die Stilmerkmale der französischen grand opéra und der italienischen Oper zu einer bruchlosen Einheit verschmolzen, die in ihrer exotischen Bildhaftigkeit und brüchigen Monumentalität überwältigt.
Inszenierung | Benedikt von Peter 2015 |
Musikalische Leitung | Paolo Arrivabeni |
Kostüme | Lene Schwind Chor der Deutschen Oper Berlin Orchester der Deutschen Oper Berlin |