Aus dem autobiographischen, schonungslosen Sechsteiler „Min Kamp“ des norwegischen Schriftstellers Karl Ove Knausgård wählt die Regisseurin Yana Ross für ihre Theateradaption Fragmente aus den ersten Teilen „Sterben“ und „Lieben“ sowie aus dem letzten Teil „Kämpfen“. Dieser Band ist der radikalste: Die inneren Kämpfe des Autors, Sohns, Ehemanns und Vaters münden in eine Auseinandersetzung mit Hitlers Schrift „Mein Kampf“, die er im väterlichen Nachlass findet. Der zutiefst erschütternde, aber auch befreiende Tod seines dominierenden Vaters war der Schreibanlass für Knausgårds „Sterben“. In „Lieben“ ist Knausgård selbst Vater von drei Kleinkindern und gerät in so dramatische wie banale Widersprüche, die einer modernen Vaterschaft und gleichberechtigten Liebe innewohnen – und die das Konzept patriarchaler Künstlerschaft in Frage stellen.
Regie | Yana Ross |
Bühne | Bettina Meyer |
Kostüme | Justyna Elminowska |
Musik | Magda Drozd |
Licht | Rainer Casper |
Dramaturgie | Amely Joana Haag |
Mit | Maximilian Diehle Paul Herwig Jonathan Kempf Cynthia Micas Kathleen Morgeneyer Gabriel Schneider Amelie Willberg |