Ulrike Schwab und Tobias Schwencke
nach Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal
„Die Frau ohne Schatten“ vereint alles, was Oper zu bieten hat: Liebe, Hass, Eifersucht, Leidenschaft, Träume, Sehnsüchte, Menschen, Märchengestalten. Legt man jedoch den Kern der mit Geisterwesen, Zauberei, phantastischen Welten und fabelhaften Tierwesen geschmückten Geschichte frei, entdeckt man zutiefst Menschliches: Drei Paare, die miteinander ihre existentiellen Beziehungsprobleme verhandeln, die sich fragen, wie sie leben möchten, miteinander und füreinander. Selbstbilder und Sehnsüchte stehen auf dem Prüfstand, doch im Zentrum der Auseinandersetzungen steht die Frage nach der Elternschaft.
Wie wirkt es sich auf Beziehungen aus, wenn sich einer bewusst gegen Kinder entscheidet und dem Partner damit ein tiefes Bedürfnis verwehrt? Welche Wunden schlägt der Schmerz des unerfüllten Kinderwunsches in eine Partnerschaft? Was geschieht, wenn Frauen die Entscheidung über die Mutterschaft vom Staat, von der Gesellschaft oder vom eigenen Körper abgenommen wird? Welche Auswirkungen hat es, wenn der Wille, niemals Mutter zu werden, zum politischen Kampf wird?
In der Regie von Ulrike Schwab beleuchtet der Abend die unterschiedlichsten Facetten dieser Fragen und erzählt die Geschichte dreier Frauen, deren Lebensentscheidungen Spuren hinterlassen und die versuchen, selbstbestimmt und über Widerstände hinweg ihrer Vorstellung von Glück treu zu bleiben.
Inszenierung | Ulrike Schwab |